Innovative Kunst- und Ausstellungsprojekte

Mittwoch, 25. Mai 2011

Schattenrealitäten


An der Höhlenwand
gaukeln Schattenrealitäten
Wahrheit vor.
Der Blick nach draußen
lässt Schlitzaugen kneifen
und im fahlen Milchglaslicht
erkennen,
dass der alte Knabe Platon
recht hatte.


Das Höhlengleichnis von Platon sei hier weiter philosophiert. Der aus der Höhle befreite Mensch, der erstmals in die Sonne blickt und sich nun wähnt, zur wahren Erkenntnis gelangt zu sein, weiß nicht, dass die vermeintliche Sonne nichts weiter ist, als ein weiteres Feuer und die vermeintlichen Ideale doch nur wieder Schattenbilder sind. Denn die Höhle, aus der er befreit wurde, befindet sich in einer weiteren Höhle, welche sich - Matrjoschkapuppen gleich - in einer noch größeren Höhle befindet u.s.w. Er ist den Idealen eine Erkenntnisstufe näher gekommen, doch noch lange nicht am Ziel, auch wenn er sich dort wähnt.

Die Anzahl der geschachtelten Höhlen und in welcher davon er sich befindet, ist dem Einzelnen nicht bekannt. Ebenso ob das Ende der Höhlenreihe schon jemals erreicht wurde und ob der menschliche Geist ausreicht, die wahren Ideale zu erkennen und zu verstehen.

In dem Zyklus "Heimat", dem die hier gezeigten Fotografien angehören, setzt sich der Künstler zum einen mit der elterlichen Hinterlassenschaft, zum anderen mit erkenntnistheoretischen Überlegungen auseinander.



80cm x 60cm
Lambda Print
Auflage 5





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